
Die Laufgruppe des SV Herschfeld hatte spontan zu einem gemeinsamen Friedenslauf eingeladen, um gegen den Krieg in der Ukraine ein Zeichen zu setzen. Die Resonanz war überwältigend. Etwa einhundert Menschen waren dem Aufruf am Sonntag, dem 06. März 2022, gefolgt. Dabei waren viele bekannte Gesichter aus der Lauffamilie, die sich seit Jahren vom Rhön-Grabfeld-Cup kennen, viele Kinder, ob sie nun schon selbst mitlaufen oder radeln konnten, oder von ihren Eltern im Kinderwagen geschoben wurden, viele Walker und Spaziergänger, Fußballer und junge Turner vom Verein.
„Wir sind alle erschüttert und sprachlos über die Geschehnisse in der Ukraine. Unsere Gedanken sind bei allen Menschen, die von diesem sinnlosen Krieg betroffen sind. Mit diesem Lauf drücken wir unsere tiefe Hoffnung und den Wunsch auf eine bessere und vor allem friedliche Zukunft aus.“, sagte Angela Bleichner vom SV Herschfeld. Sie begrüßte drei Frauen, die wegen des Krieges ihre Heimatstadt Kiew verlassen mussten, in deren Muttersprache. Als Kind hatte sie Kiew besucht, die Gastfreundschaft der Ukrainer wird sie nie vergessen.
Bewegend schilderte der Lauftrainer Albrecht Wilm, unter welchen schwierigen Umständen die Frauen, mit denen er befreundet ist, vor dem Beschuss und den Bomben aus Kiew entkommen sind, und jetzt in einer von ihm sofort zur Verfügung gestellten Wohnung untergebracht wurden. Die Worte der ukrainischen Mutter ließen alle spüren, welche Fassungslosigkeit über den Krieg und Angst um die zurückgebliebenen Familienmitglieder vorherrschen.
Sport vereint, so auch bei diesem generationenübergreifenden Lauf auf der Herschfelder Dorfrunde. Ein langes Band sich bewegender Menschen zog sich weithin sichtbar in Richtung Kurpark und zurück. Ein Teilnehmer drückte es so aus: „Wir fühlen uns ohnmächtig, aber das Gemeinschaftsgefühl hier auf dem Weg macht mir Mut. Das Laufen hilft mir, mit meiner Anspannung ein wenig zurechtzukommen.“